Abgeschlossene Projekte

Unsere Arbeit konzentriert sich auf den ländlichen Raum in den Provinzen Parvan, Herat und Wardak. Wir arbeiten ganz bewusst kaum in den großen Städten, beispielsweise in Kabul, wo Hilfe sicher auch nötig ist, sich aber vergleichsweise viele Organisationen engagieren.

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Karez Soltan

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Neubau Schule Gharati

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Stadtentwicklung Bedmoschk

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Schotordaran

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Ausbildung in Schekiban Mauri

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Schreinerei

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Gesundheitsstation in Mirabadi

Medizinische Hilfe

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Schule Schaidai

Aus Platzmangel werden die Schüler der Schule in Schaidai, östlich von Herat, auch vor der Schule unterrichtet.

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Schule Bedmoschk

In der Schule in Bedmoschk werden Mädchen und Jungen gemeinsam unterrichtet.

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Schulbau und Schulbetreuung

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Nomaden-Projekt

Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch spielen die Nomaden eine positive Rolle auf das Erhalten des afghanischen Ökosystems .

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Studium & Beruf

Vor Ort wird das Projekt von einer jungen Frau betreut, Mahvash Rezaey, die die Sorgen und Nöte von Studentinnen kennt.

Weitere abgeschlossene Projekte

Nothilfen

Nothilfe 1         
2001/2002 Winter,  In Freiburg werden Kleidung, Decken etc.gesammelt und mit Transportern nach Eslamkale (Iran) gebracht. Eine Gruppe von Mitgliedern kauft mit Hilfe eigener gesammelter Gelder und einem hohen Betrag von Caritas international in Mashad (Iran) Lebensmittel und einige andere wichtige Güter. In kleineren Flüchtlingslagern im Raum Herat und im Bergland von Badghis erfolgen die Verteilungen.

Nothilfe 2 
Frühjahr 2002.  Eine der NH 1 entsprechende Hilfsaktion wird erneut im Umfeld von Herat durchgeführt. Hierbei werden auch Nomadengebiete versorgt. Die Grundlagen für den späteren Schulbau werden gelegt.

Nothilfe 3
Im Sommer 2002 wird nach sorgfältiger Vorbereitung durch ein afghanisches Mitglied aus der Ethnie der Hazara eine Lebensmittelnothilfe im Hochland des Hazarajat durchgeführt. Erstmals können Waren in Kabul eingekauft werden. Vorbereitung späterer Schulbauten in und bei Charikar. Auch hier ist Caritas international der wichtigste finanzielle Träger.

Winternothilfe 2008
Am Ende eines sehr strengen Winters 2007/08 erfolgt eine Nothilfe mit Nahrungsmittel im Nomadenland um Herat, in kleinerem Umfang auch bei Charikar.

Winternothilfe 2014 für Flüchtlinge aus Badghis
Mehrere Kinder sind schon gestorben
Im Winter 2014 trifft eine Kältewelle die Menschen aus den westlichen Provinzen Badghis und Ghor sehr hart. Hunderte von Familien fliehen nach Schaidai, unweit der Provinzhauptstadt Herat. Nächtliche Temperaturen von -17 Grad und heftiger Schneefall sind für die Menschen, die in notdürftig eingerichteten Zelten oder auf dem blanken Boden leben, nur schwer zu ertragen. Mehrere Kinder seien schon gestorben, berichtet Naim Hosaini, ein Mitarbeiter der DAI in Herat. Weitere Hilfe sei schnell und dringend notwendig. Mama Samad, ein weiterer Mitarbeiter der DAI vor Ort, erstellt mit den Flüchtlingen zusammen eine Liste des allernotwendigsten Bedarfs: Nahrungsmittel und Decken sind im Moment vorrangig. Sie können in Herat beschafft werden. Doch auf Dauer fehlt es an Nahrungsmitteln Je schneller den Menschen bei der Kälte geholfen werden kann, umso besser.

Hintergrund:
Badghis und Ghor, die sich östlich an die Provinz Herat anschließen, sind die am meisten vernachlässigten Provinzen Afghanistans. Die Menschen leben hauptsächlich von Viehzucht und Ackerbau. In der Mehrheit handelt es sich um Halbnomaden. Früher galten Badghis und Ghor als Kornkammern Herats. Die jahrelange Dürre seit Ende der 1990er Jahre hat den Menschen jedoch hart zugesetzt, da hier hauptsächlich Regenfeldwirtschaft betrieben wird. Es regnete  in den letzten Jahren aber nur selten. Auslöser der Flucht ist jedoch nicht die Dürre, sondern auch die wachsende Unsicherheit, verursacht durch die Taliban und andere bewaffnete Gruppen, die die Bevölkerung unter Druck setzen. Die Familien nennen als Hauptgrund für ihre Flucht, dass die Taliban ihre Söhne zwingen würden, sich zu bewaffnen und gegen die Regierung und ausländische Soldaten zu kämpfen. Die Menschen mussten ihre ohnehin nur bescheidenen Höfe zurücklassen und konnten nur das Nötigste mitnehmen, um diesem Zwang zu entgehen. In den letzten Monaten haben die gewalttätigen Auseinandersetzungen und Repressalien zugenommen. Von einer raschen Befriedung ist aufgrund des anstehenden Abzugs der westlichen Truppen sowie der Präsidentschafts- und Provinzratswahlen in Afghanistan am 5. April 2014 leider nicht auszugehen.

Die DAI startet einen Spendenaktion, die in kürzester Zeit etwa 10000 € erbringt. Nach Herat werden 25000 € überwiesen. Unsere Mitarbeiter Herat ermitteln den Bedarf und verteilen für  700 Familien Berechtigungskarten. Eine Zusammenstellung und der Kauf der am dringendsten benötigten Lebensmittel  für mehrere Wochen (je Familie 25kg Reis, 25kg Mehl und 3 l Öl) erfolgt. LKWs werden organisiert. 3 Tage lang verteilen unsere Helfer Zelt für Zelt die Lebensmittel. Wegen des Wahlkampfes und der angespannten politischen Lage sind die Rahmenbedingungen sehr schwierig.

Alternative Energien

  • Aufbau eines „Solardorfes“ in Bedmoschk bei Ghazni (Schule, Energieversorgung der Bevölkerung mit Solar, z.Bsp. zum Antrieb einfacher Waschmaschinen, Solarlampen, Solartrockner für die Trocknung von Obst). Finanzieller Träger weitgehend Solarverein Ibbenbüren.
  • Aufbau einer Solarstation in Adraskan, Schulung dreier Solarspezialsten
  • Bau einer Warmwasseranlage für das Maiwandkrankenhaus in Kabul
  • Bau einer Warmwasseranlage für das Wazir-Akbar-Khan-Krankenhaus in Kabul
  • 2013 Solaranlage (Schefflerspiegel) für das Berufliche  Mädchengymnasium Jamhuriat in Kabul, um das mittägliche Kochen von 1000 Schülerinnen zu ermöglichen

Unterschiedliche Bereiche

Kuhprojekt in Laghmani

2009 wurde eine Anzahl sehr armer Menschen in Laghmani durch den Ankauf einer Kuh unterstützt, um ihnen ein Mindestmaß an Selbstversorgung zu ermöglichen. Von diesen Kühen geborene Kälber wurden an andere arme Familien weitergegeben.

 

Schreinereiwerkstatt

In Afghanistan fehlt es an Arbeitsplätzen. Ein Vierteljahrhundert Krieg und Bürgerkrieg hat tiefe Spuren hinterlassen. Für viele traditionelle Handwerke fehlen Ausbilder. Die Jugend, die nichts gelernt hat und jetzt keine Ausbilder vorfindet, findet kein Auskommen und treibt sich oft auf der Straße umher. Eine Jugend ohne große Perspektiven wächst heran. Die Folgen für die einzelnen Menschen, für die Gesellschaft sind absehbar. Die Zahl psychischer Erkrankungen in allen Altersgruppen wächst an. Oft sind Kriminalität oder Flucht nach Europa der einzige Ausweg.

In unserem kleinen Rahmen versuchen wir gegenzusteuern. In Zusammenarbeit mit der australischen NGO Afghan Australian Development Organisation (AADO) wurde eine Ausbildungsschreinerei gegründet, in der erfahrene Schreinermeister Jungen  von der Straße, die Interesse und Talent haben, zum Schreiner ausbilden. Der Beruf bietet vielfältige Chancen, da sehr viel gebaut (Fenster,Türen) und neu eingerichtet (Möbel) wird. Die Ausbildung erfolgt meist halbtags, damit die Jungen noch Gelegenheit zum nötigen und erwünschten Schulbesuch haben.

Inzwischen haben zahlreiche Jungen die Werkzeuge kennen gelernt, sind mit den Messtechniken vertraut gemacht worden, haben Grundfertigkeiten der Holzbearbeitung  erlernt und können mit den Maschinen umgehen. Die ersten Werkstücke sind entstanden und auch verkauft worden. Die berufliche Basis ist gelegt, die Jungen sind weg von der Straße, fallen ihren Eltern nicht zur Last. Diejenigen, die nach ihrer Ausbildung in der „Afghan-German“ Schreinerei (so nennen sie ihren Ausbildungsbetrieb) entlassen wurden, haben in anderen Schreinereibetrieben eine Arbeit gefunden. Wenn man mit ihnen spricht, stellt man fest, dass sie von der Initiative aus Deutschland sehr profitiert haben: sie sind dankbare, engagierte junge Leute, die eine Lebensperspektive durch uns bekommen haben.

 

Karez Soltan

Am Donnerstag, den 19.02.2008, erhielt die DAI von ihrem Vertreter für Afghansitan aus Herat per e-mail die Nachricht, dass die Nomadensiedlung Karez Soltan bei Herat von der NATO bombardiert worden sei. Dabei seien 13 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet worden. Die Meldung wurde offiziell bestätigt (tagesschau.de vom 24.02.09, focus.de vom 21.02.09, 17h14).

Wir in Freiburg war durch die Ereignisse besonders betroffen, da es sich bei Karez Soltan um eine Nomadensiedlung handelt, für die im Herbst 2007 im Zuge einer Hilfsaktion Ziegen gekauft und an Nomadenwitwen verteilt worden waren, und wo außerdem während der großen Kältewelle im Winter 2008 durch Lebensmittellieferungen, die von Caritas international ermöglicht waren, das Überleben der Bevölkerung sicher gestellt wurde.

Die von unserem Vertreter vorgenommenen Ermittlungen ergaben, dass aus Karez Soltan 5 Jungen und Männer während des Luftangriffs getötet wurden, außerdem 3 Frauen und 5 Mädchen bzw. Kleinkinder. Ferner kamen 2 Männer aus Herat um, sowie 1 Bewaffneter. Diese 3 werden offenbar von den Amerikanern als Taliban bezeichnet. Unter Umständen hatten sie in der Siedlung um Übernachtung nachgesucht, was bekanntlich bei Nomaden niemandem abgeschlagen wird. Die Nomaden haben bei der Aktion 280 Schafe, 15 Kamele und 60 Esel verloren, also einen Großteil ihrer Existenzgrundlage.

Als kleine Hilfe wurden für die Bevölkerung ein  Damm zur Sicherung der Wasserversorgung und ein Gemeinschaftshaus gebaut.

 

Gesundheitsstation in Mirabadi

In einem medizinisch bislang völlig unterversorgten Gebiet in der abgelegenen Bergregion südlich von Herat, in der wir schon Nothilfe geleistet und eine Schule gebaut hatten, wurde eine Gesundheitsstation gebaut. Hier leben überwiegend Nomaden und Halbnomaden. Leider konnte nach Fertigstellung des Baus die von den Behörden versprochene ärztliche Versorgung nicht verwirklicht werden. Die DAI hat daher die Gesundheitsstation an eine skandinavische NGO weitergegeben, die jetzt die Gesundheitsversorgung gewährleisten will.